Nach den schweren Starkregenereignissen der letzten Jahre haben die Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB) detaillierte Starkregengefahrenkarten veröffentlicht. Diese interaktiven Karten zeigen, wo in Köln Überflutungen durch Starkregen drohen – ein unverzichtbares Tool für Eigentümer, Käufer und Makler. Besonders in südlichen Stadtteilen wie Rodenkirchen oder entlang des Randkanals können hohe Risiken den Immobilienwert spürbar mindern.
Die Karten simulieren Überflutungstiefen und Fließwege für verschiedene Starkregenszenarien: von mittleren (30-jährlich) bis extremen (200-jährlich) Ereignissen. Sie berücksichtigen Gelände, Kanalisation und Versickerung. Köln war 2017 die erste Großstadt mit solchen Karten – seit 2025 gibt es eine neue 3D-Version für bessere Visualisierung.
Geben Sie Ihre Adresse auf der interaktiven Karte ein: Starkregengefahrenkarten der StEB Köln. Die Karte zeigt farblich codierte Wassertiefen (blau: niedrig, rot: hoch) und Fließpfade. Ergänzend bietet der Wasser-Risiko-Check individuelle Empfehlungen für Schutzmaßnahmen. Mehr Infos finden Sie hier: Überflutungsgefahrenkarten der StEB.
Rodenkirchen und Bereiche entlang des Randkanals gelten als besonders anfällig: Tieflagen und Nähe zum Rhein verstärken Starkregenfolgen. Historische Ereignisse (z. B. 2013, 2021) zeigten Kellerüberschwemmungen und Straßensperren. Die Karten markieren hier oft mittlere bis hohe Gefährdung – Wasserstände bis über 50 cm sind möglich.
Der merkantile Minderwert (auch marktmäßiger Minderwert genannt) beschreibt den dauerhaften Wertverlust einer Immobilie, der allein durch ein bekanntes, objektives Risiko entsteht – unabhängig davon, ob bereits Schäden eingetreten sind. Käufer berücksichtigen bei der Preisbildung höhere Versicherungsprämien, notwendige Schutzmaßnahmen, mögliche Reparaturkosten und die psychologische Belastung, in einer risikobehafteten Lage zu wohnen. In Köln spielen die Starkregengefahrenkarten der StEB eine zentrale Rolle: Liegt ein Objekt in einer roten oder dunkelblauen Zone, wirkt sich das spürbar auf den erzielbaren Verkaufspreis aus.
Der Minderwert ergibt sich aus der objektiven Marktreaktion: Käufer vergleichen risikobehaftete mit vergleichbaren, risikofreien Objekten und verlangen einen Abschlag. Gutachter ermitteln ihn durch Vergleichswertverfahren oder Ertragswertverfahren. Typische Faktoren sind höhere Elementarschaden-Versicherungstarife (oft 50–200 % Aufschlag), Kosten für Rückstauschutz oder Kellerabdichtung und die eingeschränkte Vermarktbarkeit. Psychologische Aspekte – Angst vor Überschwemmung – verstärken den Effekt.
In Köln schätzen Sachverständige den merkantilen Minderwert bei Starkregenrisiken je nach Gefährdungsstufe zwischen 2 und 15 Prozent. In gelb/orangen Zonen (geringes bis mittleres Risiko) liegt der Abschlag meist bei 2–7 %. In roten Zonen (hohes Risiko, Wassertiefen > 50 cm) sind 8–15 % realistisch. Bei realen Vorschäden (z. B. nach 2021) können es 20 % und mehr werden. Banken berücksichtigen dies bei der Beleihung – der Beleihungswert sinkt entsprechend.
Ein Reihenhaus aus den 1970er Jahren in Rodenkirchen-Sürth mit 140 m² Wohnfläche liegt in einer roten Starkregenzone (Wassertiefe bis 80 cm simuliert). Vergleichbare Objekte in risikofreier Lage erzielen 750.000 €. Das risikobehaftete Haus wird trotz guter Substanz nur für 650.000–680.000 € angeboten. Der merkantile Minderwert beträgt hier ca. 10–13 % (70.000–100.000 €). Käufer fordern zusätzlich Nachlässe für Rückstauschutz.
Eine 3-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss in Weiß am Randkanal zeigt mittleres Risiko (gelb/orange Zone). Marktwert vergleichbarer Wohnungen oberhalb: 400.000 €. Die EG-Wohnung erzielt nur 360.000–370.000 € – ein Abschlag von 7–10 %. Der Käufer kalkuliert höhere Versicherung (Elementarschaden ca. 800 €/Jahr extra) und psychologische Belastung ein.
Ein freistehendes Haus in Poll mit Keller liegt in einer Zone mit hohem Fließpfad-Risiko. Ohne Vorschäden, aber rote Markierung in der Karte. Vergleichswert risikofrei: 900.000 €. Tatsächlich verkauft für 810.000 € – merkantiler Minderwert von ca. 10 % (90.000 €). Der Gutachter begründet dies mit eingeschränkter Finanzierbarkeit und höheren Schutzmaßnahmenkosten.
Der Minderwert ist kein Sachmangel, sondern ein Marktrisiko – der Verkäufer muss ihn nicht aktiv offenlegen, sollte aber auf Anfrage die Gefahrenkarten nennen. Verschweigen kann jedoch zu Haftung führen. Gutachten (z. B. von TÜV oder DEKRA) quantifizieren den Abschlag exakt.
Prüfen Sie selbst das Risiko Ihrer Immobilie: Interaktive Starkregengefahrenkarten der StEB Köln. Mehr zum Thema Elementarschaden und Minderwert: GDV-Infoseite zu Elementarschäden.
Der merkantile Minderwert durch Starkregenrisiken ist in Köln real und spürbar – besonders in südlichen Veedeln wie Rodenkirchen oder entlang des Randkanals. Eigentümer sollten das Risiko kennen, Schutzmaßnahmen ergreifen und bei Verkauf realistische Preise ansetzen. Käufer nutzen die Karten als Verhandlungsargument – Transparenz schafft Fairness auf dem Markt.
Käufer fragen heute gezielt nach Risikokarten – ein "rotes" Grundstück erschwert Verkauf und Finanzierung. Banken fordern höhere Eigenmittel oder lehnen Kredite ab. In Rodenkirchen sinken Preise in Risikolagen spürbar, während geschützte Höhenlagen profitieren.
Prüfen Sie Ihre Adresse auf der Karte. Investieren Sie in Schutz (Rückstauklappen, Pumpen) – das mindert Risiken und steigert Wert. Offenlegung ist Pflicht: Verschweigen kann zu Haftung führen. Holen Sie ein Gutachten ein, um Minderwert zu quantifizieren.
Die Starkregengefahrenkarten der StEB sind ein Muss für jeden Immobilienentscheid in Köln. Sie schaffen Transparenz, warnen vor Risiken und beeinflussen Werte – besonders in Rodenkirchen. Wer früh prüft und vorsorgt, schützt nicht nur sein Haus, sondern auch seinen Geldbeutel.