Die Unsicherheit unter Kölner Hausbesitzern ist groß: Muss ich teuer in eine Wärmepumpe investieren, oder kommt bald klimaneutrale Fernwärme von der RheinEnergie in meine Straße? Die kommunale Wärmeplanung der Stadt Köln, die bis Juni 2026 final beschlossen werden muss, soll genau diese Fragen beantworten. Aktuell (Dezember 2025) liegt der fachlich abgeschlossene Entwurf öffentlich aus – und die Zeichen stehen auf massiven Fernwärmeausbau in verdichteten Stadtteilen.
Die Stadt Köln hat ihre kommunale Wärmeplanung im November 2025 offengelegt. Vom 7. November bis 8. Dezember 2025 können Bürger, Unternehmen und Behörden Stellungnahmen abgeben. Der finale Beschluss durch den Rat und Prüfung durch das Land NRW erfolgt im ersten Halbjahr 2026. Köln strebt Klimaneutralität bis 2035 an – ambitionierter als das bundesweite Ziel bis 2045.
Fernwärme soll das zentrale Element werden, besonders in dicht bebauten Gebieten mit viel Geschosswohnungsbau. Derzeit deckt sie nur etwa 16–18 Prozent des Wärmebedarfs ab. Bis 2035 plant die RheinEnergie eine Erweiterung des Netzes von aktuell rund 380 km um bis zu 200 km und eine Steigerung des Anteils auf etwa 30 Prozent. Gleichzeitig wird die Erzeugung dekarbonisiert – durch Europas größte Flusswasser-Wärmepumpe in Niehl (150 MW, versorgt bis zu 50.000 Haushalte) und weitere Quellen wie Abwärme.
Der Ausbau konzentriert sich auf Gebiete mit hoher Gebäudedichte und bestehender Infrastruktur. Primär priorisiert wird das große Netz Innenstadt-Deutz, das bereits den Kernbereich versorgt und massiv verdichtet sowie erweitert wird. Weitere Transformationspläne betreffen Netze im Kölner Norden und rechtsrheinisch. Potenzialgebiete sind verdichtete Veedel wie Teile von Nippes (z. B. Clouth-Gelände), Ehrenfeld, Lindenthal (z. B. Uniklinik-Bereich), Braunsfeld, Sülz, Bayenthal und Riehl.
In der Innenstadt und Deutz ist Fernwärme bereits etabliert und wird stark ausgebaut – hier ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Anschluss möglich oder geplant. In Nippes und Ehrenfeld gibt es bereits Anschlüsse (z. B. Clouth-Quartier), und die Verdichtung ist realistisch, da hohe Dichte vorliegt. Lindenthal profitiert von Institutionen wie der Uniklinik, die bereits versorgt werden – Erweiterungen in umliegende Wohngebiete sind denkbar. In weniger dichten Außenbezirken dominieren hingegen dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen.
Die Wärmeplanung teilt Köln in Versorgungsgebiete ein und gibt Orientierung, ohne verbindliche Ansprüche zu schaffen. In Fernwärme-Potenzialgebieten lohnt es sich, auf den Ausbau zu warten – ein Anschluss erfüllt automatisch GEG-Anforderungen und ist wartungsarm. Prüfen Sie die Verfügbarkeit auf der Karte der RheinEnergie oder warten Sie den finalen Plan ab. Für andere Gebiete sind Wärmepumpen oder hybride Systeme die Zukunft.
Die Unsicherheit rund um die Wärmeversorgung ist verständlich – viele Eigentümer möchten wissen, ob sie auf Fernwärme setzen oder selbst in eine neue Heizung investieren sollen. Hier sind konkrete Handlungsempfehlungen, um Klarheit zu schaffen und die besten Optionen zu nutzen.
Der Entwurf der Kommunalen Wärmeplanung liegt aktuell (bis 8. Dezember 2025) öffentlich aus. Jeder kann Stellungnahmen abgeben und Einfluss nehmen. Schauen Sie sich den Plan detailliert an und reichen Sie Ihre Meinung ein – das ist Ihre Chance, lokale Besonderheiten einzubringen. Die Beteiligung erfolgt über das Beteiligungsportal NRW. Zusätzliche Infos und FAQs finden Sie auf der offiziellen Seite der Stadt Köln: Kommunale Wärmeplanung Köln.
Bevor Sie große Investitionen tätigen, lassen Sie prüfen, ob Fernwärme in Ihrer Straße verfügbar ist oder geplant wird. Die RheinEnergie bietet eine Machbarkeitsprüfung für Anschlüsse an – oft kostenlos oder günstig. Nutzen Sie die Netzkarte auf RheinNetz.de (Tochter der RheinEnergie) oder die Fernwärme-Seite: Fernwärme bei RheinEnergie. Fordern Sie ein Angebot an, um genaue Kosten und Zeitpläne zu erfahren.
Unabhängig davon, ob Fernwärme kommt oder Sie eine Wärmepumpe, Biomasseheizung oder Hybridlösung wählen: Staatliche Förderungen machen den Umstieg deutlich günstiger. Bis zu 70 Prozent Zuschuss sind möglich (Grundförderung 30 Prozent plus Boni). Die Heizungsförderung läuft über die KfW. Ergänzende Programme (z. B. für Heizungsoptimierung oder Netze) gibt es beim BAFA. Lassen Sie sich von einem Energieberater unterstützen – die Beratung ist ebenfalls förderfähig.
Warten Sie nicht zu lange: Bei defekter Heizung müssen Sie handeln, aber in Potenzialgebieten für Fernwärme kann ein Übergangssystem sinnvoll sein. Holen Sie mehrere Angebote ein und kombinieren Sie Förderungen. Eine professionelle Energieberatung (z. B. über die Verbraucherzentrale) hilft, die beste Strategie für Ihr Haus zu finden.
Mit diesen Schritten gewinnen Sie Planungssicherheit. Die Wärmeplanung 2026 bringt finale Klarheit – bis dahin: Beteiligen, prüfen und Förderungen nutzen!
Die Kölner Wärmeplanung setzt klar auf Fernwärme in der City und verdichteten Quartieren. Eigentümer in Nippes, Ehrenfeld oder Lindenthal haben gute Chancen auf einen Anschluss. Der finale Plan 2026 bringt Klarheit – bis dahin: Frühzeitig beraten lassen und nicht überstürzt investieren.